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Fern-Heimweh

Man steigt ins Flugzeug, lässt seine Lieblingsmenschen zurück und bricht ins Ungewisse auf, ohne wirklich zu wissen was auf einen zukommen wird. Die Abschiedstränen trocknen mit jedem weiteren Kilometer, den man mit der Maschine über den Wolken in Richtung der „Grünen Insel“ hinter sich lässt. Während die Tränen trocknen und die Distanz zum Ziel bereits kürzer ist als die nach Hause, bekommt man ein etwas flaues Gefühl. Für die einen ist es ein «Abenteuer», für andere wiederum beginnt ein neuer «Lebensabschnitt», wieder andere sind hier für einen «Englischkurs» oder um in dieser Zeit wichtige Erfahrungen fürs Leben zu gewinnen. Ich weiß noch nicht wie ich das nennen werde, einfach aus dem Grund dass ich es abwarten und auf mich zukommen lassen will. Ich will es nehmen wie es kommt – am besten als Gesamtpaket.

«Welche neuen Leute werde ich kennenlernen? Was werde ich alles erleben? Wie wird mein Zimmer aussehen? Was werden meine Aufgaben im Praktikum tatsächlich sein? Werden alle Tätigkeiten die im Vertrag stehen tatsächlich auch meine Aufgaben sein? Ich hoffe nicht, denn Excel und ich sind nicht die allerbesten Freunde ... ». Alles Gedanken, die mir kurz vor der Landung durch den Kopf schossen.

Ich bin nun seit 3 Monaten hier in Dublin, Irland. Rückblickend empfinde ich diese Gedanken und Gefühle als absolut nachvollziehbar, es fühlt sich aber so an als wäre es schon eine Ewigkeit her …

Man schließt hier Menschen so schnell ins Herz, so kannte ich das zuvor nicht. Leider hat man sich manchmal nur 4 Wochen, da der andere in der Heimat seinen Bachelor schreiben muss oder sein Praktikum fertig ist. Der Kontakt bleibt aber trotzdem bestehen und die Erinnerungen ebenfalls!

Um auf die Frage zurückzugreifen, die ich mir damals im Flugzeug gestellt habe; es ist das Beste – das Gesamtpaket. Man muss es sich aber auch selbst als Gesamtpaket gestalten! Von nichts kommt nichts. Am Anfang ist man alleine, kennt einfach niemanden und alles in einer unbekannten Stadt, in einem fremden Land mit einer anderen Sprache. Aber ab dem Zeitpunkt, an dem Touristen sich an dich wenden, um zu fragen, wo man denn eine Thermoskanne kaufen könnte und man darauf eine Antwort geben kann, von da an fühlt man sich nicht mehr wie ein „lonely stranger“, der auf der „Grünen Insel“ gestrandet ist. Nein, von da an beginnt das Abenteuer und das Gesamtpaket kommt automatisch.

Empfehle allen zu 1‘000%, sich auch auf solch ein Erlebnis einzulassen! Einfach entspannt und offen sein, wenn ihr nach Irland kommt; habt gerne Kartoffeln! Es gibt kein Gericht bei dem die kleinen „Gschwälti“ nicht auf dem Teller mit dabei sind...

Foto von 2 Schweizerinnen beim Erkunden von 50 shades of green

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