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Mein Auslandsjahr

Am 13. August 2017 kam ich in Brighton an, wo ich in einem Hotel mein erstes halbjähriges Praktikum begann. Obwohl ich vorgewarnt wurde, dass in England nicht die gleichen Standards gelten wie in der Schweiz, war ich doch erst mal geschockt als ich das „Zimmer“ sah, in welchem ich nun ein halbes Jahr leben würde. Ich fand Brighton und die anderen Interns jedoch sehr sympathisch und habe mich deshalb dazu entschieden erst einmal nichts zu sagen und abzuwarten wie sich die Dinge entwickeln würden. Meine Hauptaufgaben an der Rezeption bestanden darin, dass ich Check-ins und Check-outs abwickeln würde, Buchungen verarbeiten und eine einfache Buchführung des Geldes führen und überwachen würde. Mir gefiel Brighton sehr, besonders den Pavillon und das alte West Pier. Ich fand allerdings, dass es wenig Grünplätze gab und Brighton immer voller Menschen war und das zu jeder Tageszeit. Ich hatte Glück viele nette Interns zu haben, mit welchen ich noch heute Kontakt pflege. Wir hatten öfters Filmabende, Kochparties und besuchten Pubs entlang der Strandpromenade Brightons.

Ein besonderes Highlight war unser wöchentlicher Besuch bei Sushimania. Ein Paradies für Sushiliebhaber! Nach 10 Uhr abends gab es alles auf dem Menu zum halben Preis wovon wir natürlich immer Gebrauch machten. Etwas später gründete ich mit einem anderen Intern einen „Knitting Club“, in welchem wir Abende lang Projekte gestrickt haben und diese zum Teil mehr zum Teil auch mal weniger stolz getragen haben. Leider gefiel mir die Arbeit nicht so gut, weshalb ich mich nach drei Monaten dazu entscheiden habe, mein Praktikum frühzeitig zu beenden und schon früher als geplant mein zweites Praktikum in London anzutreten. Diese Entscheidung fiel mir schwer, da mir die Interngruppe sehr ans Herz gewachsen ist. Am 18. November zog ich dann nach London um am Montag darauf mein neues Praktikum in einer Rechtsunternehmung anzutreten, um diese Branche auch kennen zu lernen.

Mein Start in London war etwas verfrüht und musste innerhalb von zwei Wochen geplant werden, weshalb ich mich dazu entschied alle Hilfe die mir angeboten wurde anzunehmen. Aus diesem Grund wurde meine Unterkunft durch eine lokale Unterkunftsagentur gebucht. Ich buchte eine Zimmer in einer Host family ohne Essen und zahlte viel. Ich persönlich fand, dass der Preis aus diversen Gründen nicht gerechtfertigt war und würde diese lokale Organisation deshalb nicht weiterempfehlen aber es war besser als nichts. Ich habe für ähnliche Preise Studenten Zimmer mit eigenem Bad, eigener Küche und einer wöchentlichen Putzfrau gesehen und wenn man sich genug informiert kann man auch günstiger Wohngelegenheiten im Internet finden, was sich aus den Gesprächen mit anderen Interns ergeben hat. Ich hatte das Glück, dass ich danach bei einem Bekannten für deutlich weniger Geld ein Zimmer mieten durfte. Eigentlich möchte ich in diesem Bericht Geld nicht zu sehr ins Zentrum rücken aber ich dachte, dass eine konkretes Beispiel einigen vielleicht bei einer Entscheidung des Praktikum Ortes helfen kann. Das Praktikum selbst war sehr lehrreich, aber auch ein wenig repetitiv, was nach beinahe 9 Monaten nicht vermeidbar ist.

Zu meinen Aufgaben zählten legal drafting, legal research und die allseits beliebten administrative tasks (Dokumente drucken, ablegen, Post sortieren etc.). Obwohl ich mich bemühte alle zu mögen, fand ich dass viele Interns und Angestellte eher anstrengend waren. Zum Beispiel waren die Gespräche eher oberflächlich und wiederkehrend, was ich mir nur dadurch erklären kann, dass kein richtiges Interesse besteht einander kennenzulernen und Freundschaften zu schliessen. Obwohl ich viel mehr Menschen kennenlernte befreundete ich nur einen Bruchteil.

Die Stadt hingegen war sehr eindrücklich und ich mochte die vielen Pärke, Sightseeing Möglichkeiten und Events. Es war mir sogar möglich Royal Ascot zu besuchen, was ich mir schon seit Jahren als Ziel setzte. Für alle diejenigen, welche nicht wissen was Royal Ascot ist hier eine kleine Beschreibung des Events. Es handelt sich um 5 Renntage, welche jedes Jahr im Juni seit 1768 durchgeführt werden und sich durch die Präsenz des englischen Monarchen und den Welt besten Vollblutrennpferden auszeichnet. Es ist ausserdem durch seinen extrem strengen Dresscode bekannt. Gäste, welche diesen nicht erfüllen können eine Verweigerung des Einlasses erwarten (es bleibt dann nur noch eine Rückerstattung des Tickets zu verlangen).

Fazit

Ich habe mein Auslandsjahr in England sehr genossen und würde es jedem weiterempfehlen. Die Kultur, dies Sprache und die Menschen, welche ich in diesem Jahr kennenlernen durfte möchte ich auf keinen Fall missen.

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